Digitale Inbetriebnahme
Die Herausforderung
Die Planung von Gebäudeenergiesystemen steht vor einer Herausforderung: Statische Planungsmethoden treffen auf eine zunehmend dynamische Betriebswirklichkeit. Diese Dynamik wird durch erneuerbare Energiesysteme, volatile Energiepreise und die geforderte thermische sowie elektrische Flexibilität bestimmt. Demgegenüber stehen etablierte Prozesse, bei denen die Regelung oft in Textform beschrieben und das System für statische Auslegungspunkte dimensioniert wird. Diese Lücke zwischen statischer Beschreibung und dynamischer Realität birgt Risiken, die sich erst später im Projektverlauf manifestieren.
Eine direkte Folge dieser Planungsunsicherheit zeigt sich bei der Errichtung und Inbetriebnahme. Komponenten werden auf Basis der statischen Auslegung verbaut, doch erst im realen Systemverbund wird festgestellt, dass sie für das dynamische Zusammenspiel unpassend oder falsch dimensioniert sind. Die Konsequenzen sind aufwändige Änderungen vor Ort, die zu Verzögerungen bei der Inbetriebnahme und zu unvorhergesehenen Kosten führen können.
Selbst wenn die Anlage nach aufwändigen Nacharbeiten in Betrieb genommen wird, ist der Betrieb oft suboptimal, da die Anpassungen reaktiv erfolgen. Dies mündet im bekannten "Performance Gap": Die im Betrieb tatsächlich erreichte Energieeffizienz und auch der thermische Komfort weichen oft erheblich von der geplanten Performance ab. Das Gebäude schöpft sein Potenzial nicht aus, was zu dauerhaft erhöhten Betriebskosten und Komforteinbußen führt.
Unser Lösungsansatz
Wir erstellen ein gekoppeltes Gebäude- und Anlagen Simulationsmodell und schaffen somit einen digitalen Zwilling, bevor das Gebäude gebaut wird.
- Virtuelle Inbetriebnahme: In diesem virtuellen Testfeld simulieren wir das Zusammenspiel von Gebäude, Anlagentechnik und der realitätsnahen Regelung.
- System- und Komponentenprüfstand: Wir prüfen die Funktionalität des Gesamtsystems unter dynamischen Lasten. Passen Komponenten nicht optimal zusammen oder führt die Regelung zu Instabilitäten, können sie risikofrei digital ausgetauscht und neu geprüft werden.
- Automatisierte Funktionsbeschreibung: Das Ergebnis ist mehr als nur ein erfolgreicher Test. Aus dem digitalen Zwilling leiten wir die Funktionsbeschreibung für die Gebäudeautomation ab – wahlweise als klassischer Text oder in maschinenlesbarer Form zur direkten Übertragung in das Automationssystem.
Ihre Vorteile
Beschleunigte & reibungslose Inbetriebnahme
Verkürzen Sie die reale Inbetriebnahmezeit auf der Baustelle drastisch, indem Sie die Regelungslogik und das Systemverhalten vorab virtuell testen und optimieren. Dies reduziert Bauzeitverzögerungen und senkt Kosten.
Höhere Regelgüte & Fehlerreduktion
Finden und beheben Sie Fehler in der Steuerungs- und Regelungstechnik bereits in der digitalen Phase. Testen Sie komplexe Szenarien gefahrlos und stellen Sie einen stabilen, effizienten Anlagenbetrieb vom ersten Tag an sicher.
Risikominimierung & Vermeidung von Nacharbeiten
Weisen Sie die korrekte Funktion aller technischen Systeme nach, bevor diese physisch installiert sind. Dies vermeidet teure Nacharbeiten auf der Baustelle und sorgt für eine klare, verifizierte Datengrundlage für die Übergabe.